Morgen schreibt sich mit E

Bei der Umsetzung eines neuen Verkehrskonzepts für die Kurstadt Bad Säckingen ist die Volksbank Rhein-Wehra ein starker Partner und Unterstützer. Längst ist sie dabei selbst auch auf den Geschmack gekommen. Sie setzt auf E-Räder und E-Fahrzeuge, fördert Energie-Genossenschaften, errichtet E-Tankstellen und treibt die Planung eines neuen nachhaltigen Stadtquartiers mit voran – neuer Bank-Standort inklusive.

E-Fahrzeuge



Nicht stehen bleiben, immer weitermachen, sich neu erfinden: In Bad Säckingen gehört Innovation zum Alltag. Dabei wirkt die Stadt am Hochrhein, die nur der Fluss von der Schweiz trennt, auf den ersten Blick wie viele andere Orte mit langer Geschichte und großer Tradition: Die Altstadt ist gemütlich, das Wahrzeichen – das St. Fridolinsmünster – erhebt sich gegen den hellblauen baden-württembergischen Himmel – und nur wenige hundert Meter zu Fuß entfernt führt die längste gedeckte Holzbrücke Europas über den Rhein. Auf dem Weg dorthin liegt das Rathaus, in dem Alexander Guhl das Sagen hat.

Status als Kurstadt

Der Bürgermeister ist ein Macher, der sich für sein Bad Säckingen seit ein paar Jahren besonders innovative Gedanken macht. „Wir sind 1978 vom Land Baden-Württemberg als Heilbad ausgezeichnet worden. Deswegen müssen wir besonders strenge Grenzwerte im Bereich der Luft- und Lärmemissionen erfüllen“, erzählt der Stadtchef, der seit 2011 im Amt ist. Die Grenzwerte wurden allerdings immer öfter überschritten, Bad Säckingen sah seinen Status als Kurstadt gefährdet.

Die Ursachen dafür sind vielfältig und wurden in vielen Bereichen auf der Grundlage eines Klimaschutzprozesses angegangen. So sanken die Emissionen signifikant. Einzig der Auto- und Lkw-Verkehr, der in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen war, bereitete noch Probleme. Deswegen beschloss der Rat der 17.000-Einwohner-Gemeinde, ein neues Verkehrskonzept zu erarbeiten, das auf Elektromobilität setzen sollte. „Wir haben das Mobilitätsverhalten der Bürger analysiert und auch als Stadt vieles infrage gestellt“, berichtet Guhl.

„Bad Säckingen fährt emissionsfrei“

Daraus entwickelte sich ein neues Denken und Handeln. Unter dem Motto „Bad Säckingen fährt emissionsfrei“ wurde etwa der städtische Fuhrpark in weiten Teilen auf Elektroautos umgestellt. „Unseren Stadtbus haben wir als erste Gemeinde in Baden-Württemberg rein elektrisch betrieben. Außerdem haben wir die Ladesäulen-Infrastruktur erheblich ausgeweitet.“ So wurden zum Beispiel die beiden großen Parkhäuser der Stadt mit einer großen Anzahl von Ladesäulen ausgestattet. Darüber hinaus führte die Stadt ein eigenes E-Auto ein, das die Bürger leihen können. „Sie erfahren so auf relativ einfache und kostengünstige Weise, was Elektromobilität ganz konkret bedeutet“, sagt Guhl.

Das Engagement der Stadt ist groß, aber ohne Partner konnte sie den Mobilitätswandel in Bad Säckingen nicht entscheidend voranbringen. Von Anfang an ist deswegen die Volksbank Rhein-Wehra eG mit im Boot. „Wir leben in einer überaus zukunftsweisenden Zeit. Es ist klar, dass das, was vielleicht gestern funktioniert hat, morgen nicht mehr unbedingt funktionieren muss“, begründet Bankdirektor Werner Thomann das Engagement der Bank. Der Vorstandsvorsitzende, der selbst ein Hybridauto fährt, sieht die große Verantwortung seiner Bank für die Gemeinde – aber auch für das eigene Unternehmen. „Wir sind ständig aufgerufen, neue Wege zu finden und innovativ zu sein, um in der Zukunft bestehen und unseren Mitgliedern einen Mehrwert liefern zu können.“

Elektroautos für die Mitarbeiter

Werner Thomann hat deswegen im Laufe der vergangenen Jahre den Fuhrpark der Bank teilweise elektrifiziert: Um innerhalb der Stadt zwischen Filialen hin und her zu fahren oder Kunden zu besuchen, nutzen die Mitarbeiter Elektroautos und einen passend in Orange lackierten Elektroroller. „Außerdem haben wir die fortschrittlichste E-Ladeinfrastruktur in Südbaden mitgefördert“, sagt Thomann, der auch darauf verweist, wie wichtig es ist, dass Institutionen wie die Volksbank ihre Kommunikationskraft einsetzen. „Wir haben unter anderem die Informationsplattform E-Fahrertreff Hochrhein mit ins Leben gerufen und geben Daten und Fakten in all unseren Medien weiter. Denn nur, wenn möglichst viele Menschen nachhaltige Mobilität kennenlernen, kann sie sich auch verbreiten.“

E-Bike-Tankstelle vor der Bank

Doch das Engagement der Bank geht noch weiter: Immer mehr Touristen fahren weite Strecken mit dem E-Bike und machen auch in der beschaulichen Innenstadt von Bad Säckingen Halt. „Wir haben direkt vor unserer Bankzentrale eine E-Bike-Tankstelle eingerichtet“, erzählt Thomann. „So können die Fahrradfahrer, die auf dem internationalen Rhein-Radweg zum Beispiel vom Bodensee nach Basel fahren, gleichzeitig hier bei uns ihre Fahrräder auftanken, während sie im Café nebenan einen Cappuccino trinken. Das macht die Innenstadt noch attraktiver.“

Bürger-Energie-Genossenschaft

Das Thema Energie spielt auch darüber hinaus bei der Volksbank Rhein-Wehra eine große Rolle: „Wir können uns immer dort gut engagieren, wo wir uns auskennen. Deswegen unterstützen wir als Gründungsmitglied auch die Bürger-Energie-Genossenschaft, die emissionsfreien Strom mit Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Turnhallen oder Feuerwehrhäusern produziert“, sagt Thomann, der auch im Aufsichtsrat der Organisation sitzt.

Für die Zukunft haben die Partner viele weitere Pläne: „Wir wollen die Logistik in der Innenstadt positiv beeinflussen, indem wir auf Lastenräder setzen“, sagt Alexander Guhl. „Dafür leisten wir gerade Überzeugungsarbeit beim örtlichen Handel.“ Ein Schritt dahin ist das elektrounterstützte Bürger-Lastenfahrrad, das die Stadt im Juni präsentiert hat. Alle Bürger Bad Säckingens dürfen es kostenlos für jeweils einen Tag ausleihen, die Buchung erfolgt über einen Online-Kalender. „Wir hoffen, dass viele Gewerbetreibende diesem Beispiel folgen und Waren auf der letzten Meile in Zukunft immer öfter per Rad und nicht mehr per Auto liefern.“

„Wir gehen jetzt auch in die Wohnquartiere“

Ein weiterer Ansatz sind die Ladestationen außerhalb der Innenstadt. „Wir gehen jetzt auch in die Wohnquartiere und errichten dort eine öffentliche Ladeinfrastruktur“, erklärt Werner Thomann die Pläne. „Jeder, der eine eigene Garage hat, kann bequem über Nacht Strom tanken. Wenn sich die Elektromobilität aber stärker durchsetzen soll, müssen wir auch die Menschen erreichen, die in Mehrfamilienhäusern leben.“ Bad Säckingen hat viele Wohnungsbaugenossenschaften, auch dort sieht Thomann großes Potenzial. „Wir gehen nun gemeinsam mit den Stadtwerken in die Wohnquartiere und setzen dort die Elektrifizierung fort.“ Ein prägnantes Vorzeigeobjekt hierfür soll das Gelände eines derzeit noch bestehenden älteren Autohauses an der B34 werden, auf dem die Volksbank Rhein-Wehra in Bälde ihren neuen Standort errichten will. „Dort wollen wir ein neues Stadtquartier schaffen, mit Arbeiten und Wohnen in Kombination, mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern – und auch dort soll natürlich die Elektromobilität mit öffentlichen Ladesäulen eine große Rolle spielen.“